Die Band sind ja schon auf dem nicht ganz so extreme Aggression Album ein wenig vom Gaspedal runter und das Songwriting durchdachter angegangen. "Coma of Souls" ist in seiner Art fast schon progressiv geworden. Das Getrümmere wich seit "Pleasure to kill" immer mehr neuen Elementen, doch hier blieb die Band noch im Rahmen des Thrash Metals.
"When the Sun burns red" hat wohl das so ziemlich epischste Intro seit "Choir of the Damned/Ripping Corpse", was man musikalisch allerdings überhaupt nicht vergleichen kann, warum hab ich ja im vorigen Abschnitt erklärt. So weichen die anfänglichen melodischen Töne nach knapp einer Minute einem genialen Riff, der mit einem Schrei von Mille unterstützt wird. Zudem ist das Lied mit vielen Rhythmus- wechseln und Tempowechseln geprägt, bietet somit eine Menge Abwechslung. Diese Formel, damit die Melodik und Thrash möglichst stark miteinander zu verweben, und zwar so, dass das Melodische nicht zu kitschig wirkt, das Thrashige aber auch nicht zu primitiv, wenden Kreator auf dem gesamten Album an und auch die Solos können mich fast allesamt überzeugen, die sowohl schnell und mit quirligen Ansätzen versehen sind, aber auch gleichzeitig ein Anspruch dabei ist, darin noch eine Struktur unterzubringen.
Das Schöne an diesem Album ist: die Lieder klingen so toll, wie sie heißen und auch die Texte kann ich mir größtenteils geben. Neben dem Intro haben sich "People of the Lied", "World beyond", "Material World Paranoia" und die letzten beiden Lieder schnell zu meinen Lieblingen hochspielt.
"Coma of Souls" ist definitiv noch typisch deutsche Wertarbeit. Kreator selbst sind noch heute so überzeugt von und vernarrt in dieses Album, dass sie das Album seit einschließlich "Violent Revolution" immer wieder kopieren, mal mehr, mal minder erfolgreich.
Punkte: 9 / 10