Keith Richards Talk Is Cheap (1988) - ein Review von der.tom

Keith Richards: Talk Is Cheap - Cover
2
2 Reviews
9
9 Ratings
8.22
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Rock


der.tom
06.02.2012 14:48

Mit 'Talk Is Cheap' beantwortete sich die Frage, wer die musikalische Seele der größten Rock'n'Roll-Band aller
Zeiten darstellt. Bis dahin war für Keith Richards ein Soloalbum ein eindeutiger Vertrauensbruch an seiner Band, den Rolling Stones. Nachdem sich zwischen ihm und Jagger aber Mitte der Achtziger das Verhältnis zunehmend verschlechterte und letzterer mit "She's The Boss" den Hut zuerst in den Ring warf, musste er schließlich nachziehen. Keith Richards sammelte daraufhin befreundete Musikerkollegen um sich und gründete mit ihnen seine neue Band, die Expensive Winos. In dieser Formation spielte er ein Album ganz nach dem Geschmack der Stones-Anhänger ein: Songs, geprägt von markanten Gitarren und kernigen Richards-Riffs. Auch wenn zwischenzeitlich Richards' Stimme von den Folgen des Rockstar-Lebens brüchig klingt, gibt sie seinen Songs auch diesen speziellen Charme. Besonders kommt dies im Duett mit Sara Dash in "Make No Mistake" oder in "Locked Away" zur Geltung. In jedem Titel des Albums spürt man förmlich seine Spielfreude, ob mit Funk-Anleihen in "Big Enough", im Rock'n'Roller "I Could Have Stood You Up" oder riff-orientiert in "Struggle", "How I Wish" und "Whip It Up". 'Talk is Cheap' ist kein Chartbreaker. Es stellt für mich eindeutig das Skelett eines Stones-Albums dar, das nie aufgenommen wurde. Es lässt gleichzeitig den direkten Blick auf diesen unnachahmlich schlampigen, rotzigen Gitarren-Stil von Keef zu, an dem sich schon Generationen von Gitarristen die Zähne ausbeißen. Ich erkenne auf der Platte nur ein einziges kleines Manko: Die Schlagzeugparts von Co-Produzent Steve Jordan sind mir hier eindeutig zu dominat.

Punkte: 8 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.