Auf der Rückfahart warf ich die CD das erste mal ein und war doch ein wenig enttäuscht, denn die ersten Songs pletscherten einfach nur so an mir vorbei... Tatsächlich sind "The Kids Are Back", "Like A Knife In The Back" allenfalls Durchschnittlttssongs, die man gut und gerne ans Ende des Albums schieben sollte. Selbst "Ride to Live..." wirkt immernoch sehr unausgegoren und der Chorus wird bald sehr nervig, weil er irgendwie noch nicht fertig gestellt wirkt. Aber anders als bei vielen Alben, wirkt es, als würde es qualitativ mit den Songs bergauf gehen, denn mit "I Am (I'm Me)" hat man erstmals einen Song, der mit Melodie und einen coolen Chorus überzeugen kann, den Song hätte ich gerne an zweiter Stelle gehabt. Mit dem 5. Song "The Power And The Glory" hört man dann den ersten Hit der Scheibe. Beginnt dieser Rocker erst ähnlich belanglos, wie die ersten Songs des Albums so entpuppt sich nach kurzer Zeit ein Uptempo Kracher, der alle bisher auf diesem Album gehörten Songs in den Schatten stellt...der perfekte Opener...
Auch "We're Gonna Make It" ist ein Rocker, der mit seinem geilen Mainriff wesentlich mehr Eier zeigt als die ersten 3 Songs der A-Seite. Und so sieht es auch mit den 2 Folgesongs aus. Seltsam, es scheint, als hätte man tatsächlich nur für die ersten 3 Songs ein nicht so gutes Händchen gehabt, denn danach können alle Songs durchweg überzeuegn, mal mehr und mal ein etwas weniger ("I'll Take You Alive"). Mit Song nummero 9 "You're Not Alone" kommt eine (Halb-)Ballade, die man sich auch gerne hätte sparen können...völlig belanglos. Der Rausschmeißer, der sich als Titelsong entpuppt, trumpft noch einmal etwas agressiver auf und stellt somit einen würdigen Schlusssong dar.
Es stehen also 4 sehr gute (5, 6, 7, 10), 5 durchschnittlich bis gute Songs (1, 2, 3, 4, 8 ja die ersten 2 sind gar nicht sooo übel, gehören aber nicht an den Anfang eines Albums!) und eine peinliche Ballade auf dem Backcover. Hinzu kommt eine typische Produktion, wie man sie zu Beginn der 80er von Ami Bands kennt (die sich, wie ich jetzt weiß, im Vergleich zum Vorgänger doch verbessert hat) und ein arschlangweiliges Cover Artwork, welches das Bandlogo zeigt. Hier war also einiges mehr drin...ich hab den Kauf zwar nicht bereut aber einen Glückstreffer habe ich definitiv auch nicht gelandet. So überwinde ich mich, dem 2tling immernoch wohlwollend 7 anständige Punkte zu geben.
Das Rerelease von 2011 (vllt auch schon vorhergehende) können noch mit 3 Bonustracks punkten. "One Man Woman" und "Four Barrel Heart of Love" sowie "Feel The Power" reihen sich wunderbar ans Albumgefüge an. Während die ersten Beiden eher durchschnittliche Songs wie die ersten 3 des regulären Albums darstellen, drückt der letzte noch mal im Sinne von "The Power And The Glory" und glänzt mit erhöhter Geschwindigkeit. Somit würde es allein fürs Re-Release einen halben Punkt für 3 extra Tracks und darunter einen Kracher mehr geben.
Kauf ist also für Normalos nicht zwingend notwendig...aber wie immer: Vorher mal reinhören!
Hab die Scheibe noch paar mal durchlaufen lassen und muss gestehen, dass ich mich wohl erst an den Stil der Band gewöhnen musste, sodass gerade die ersten 3 Songs, die mich am Anfang etwas enttäuscht haben, mittlerweile einen wesentlich besseren Stand haben. Eine 7 ist für dieses Album tatsächlich zu wenig, daher erhöhe ich nun auf 8,5 (12.01.2012)
Punkte: 8.5 / 10