Wirklicher Glam/Hair Metal war das ja eigentlich nie (Außer "Love is for Suckers"). Twisted Sister wurden jedoch oft, wie auch Lizzy Borden, W.A.S.P. oder gar Kiss, die allesamt eher in die Schock Rock bzw. Metalecke gehören, aufgrund ihres Auftretens in diese Ecke gesteckt. Jedoch waren diese Bands meist etwas roher zu Gange als beispielsweise tatsächliche Vertreter (auch im musikalischem Sinne) wie Ratt, Poison, Dokken..., die auch lyrisch das Glam und Poser Image sehr schön raushängen ließen.
Der 3. Longplayer, der 1984 erschien beginnt recht flott mit dem Titelsong, der einen meiner Vavoriten der Band darstellt. Weiterhin gut in Erinnerung bleiben mir Knaller wie das doomig beginnende und später esplodierende "Burn in Hell", Mega Hit "I wanne Rock" (sah ich das erste mal mit 13 Jahren auf viva2: 2rock), das doomige "The Beast", sowie der geile Rausschmeißer "SMF".
Schwer im Magen liegt mir das nervige "We're Not Gonna Take It"... so ein vor Freude herzlichst lachender Poprocker war auf dem Debut schon zu hören (Bad Boys of Rock N'Roll). Auf dem Nachfolger gabs mit dem Cover "Leader of the Pack" und dem oberdämlichen "Be Chrool..." sogar 2 von diesen Dingern.
Nein, der Song, der wohl den meisten Menschen (die sonst nichts von TS kennen) bekannt sein dürfte, der wollte mir noch nie ins Ohr gehen. Aber das ist wohl eine Frage der Einstellung und vor allem Geschmackssache.
Auf dem 3. Album ist nun auch die 2. Ballade zu hören, die ich mir auch jedesmal schenke...
Etwas speziell ist der 7 Minuten Epos "Horror-Teria" der sehr schleppend beginnt (Captain Howdy) und mir erst ab Part 2 (Street Justice) zu gefallen weiß. Der Übergang wirkt etwas unbeholfen, und man hätte vllt besser getan, hätte man 2 Songs daraus gemacht. "Don't Let Me Down" geht dann wieder etwas zackiger zur Sache, gehört für mich persönlich aber nicht zu den Highlights der Scheibe.
Das Coverartwork ist wesentlich spannender, als das des Vorgängers ausgefallen. Dee Snider hockt wie ein Tier in einer Ecke und freut sich über eine rießige Fleischkeule :)
Sehr speziell ist die Produktion ausgefallen. Ansich gibt es daran nicht viel auszusetzen. Die Gitarren gefallen mir hier sogar sehr gut. Doch das Schlagzeug wurde produktionstechnisch etwas vernachlässigt. Es scheint, als hätte man die Bass Drum mit einem Plastikeimer, und die Glocke des Ridebeckens mit einer leeren Bierflasche ausgetauscht...schade. Denn gerade ein gut produziertes Schlagzeug macht oft schon viel aus. Man höre sich das Debut an...wesentlich besser produziert als seine beiden Nachfolger.(ich muss mich korrigieren...da kannte ich nur die Remix- Variante...Wahnsinn, was die aus den alten Bändern mit ein paar mehr Reglern am Mischpult noch rausgeholt haben...kurz: Die Produktion des Debuts [nicht dessen Remix'] war noch "garagenhafter")
Fazit:
Im Großen und ganzen kann man natürlich auch hier von einem coolem Album der Band sprechen, das gilt an und für sich für alle (bis auf die Balladensammlung "Love is for Suckers"), wenn auch die Hitdichte des Debuts nie mehr erreicht wurde.
5 Knaller sprechen für sich. Aber die Ballade ist meines Erachtens überflüssig. Auch der Mega-Hit "We're Not Gonna Take It" hängt mir sehr zum Halse raus. Die anderen 2 Track überzeugen mich nur teilweise. Die Produktion ist sicher nicht die Beste aber die Gitarren kommen wieder sehr schön schroff rüber und auch Coverartworks gibts im Haus Twisted Sister langweiligere.
Schlussendlich gebe ich ruhigen Gewissens ehrliche 7,5 Punkte.
Punkte: 7.5 / 10