Doch sofort wird man das nicht merken. Die Produktion ist nun recht druckvoll im Vergleich zu den vorherigen Alben. Der Opener und Titelsong ist ein bombastischer Uptempokracher und gehört zu meinen großen Faves dieser Band. Doch schon mit Song 2 "The Leader of the Pack" ein Cover der Band Shangri-Las (eine 60er/70er Mädchenpopgruppe) und auch mit "You Want What We Got" zeigen sich Twisted Sister von ihrer Stadionrock Seite. Vor allem das Cover ist doch sehr ungewohnt Mainstream (obwohl es bereits auf der Debut EP zu hören war). Song 3 weiß hingegen sehr mit einem tollen Chorus zu überzeugen. Mit "I Believe in Rock N Roll" hört man wieder einen urtypischen Twisted Sister Rocker ála You Can't Stop Rock N Roll... also klischeebehaftet aber dennoch (oder gerade deswegen?) nett anzuhören! Doch mit "The Fire Still Burns" driftet man wieder sehr in die Belanglosigkeit ab. Der Chorus nervt gewaltig und gerade bei diesem Song geht der Titel direkt nach hinten los, denn bei jenem Song hat man nicht gerade das Gefühl, dass das Feuer immernoch so lodernd brennt, wie man einem mehrfach deutlich machen will. Auch die Beach Boys Parody "Be Crool To Your Skool" will mich so gar nicht überzeugen. Klingt ein wenig nach Mötley Crüe. Der Song will mir aber unterm Twisted Sister Banner nicht so recht ins Ohr gehen und da kann Altmeister Alice Cooper auch nichts dran rütteln. Die Tatsache, dass nach diesen 2 Dilemmas eine Ballade kommt (und ich bin ja so ein großer Balladenfan...) stimmt mich dann schon fast ein wenig ärgerlich.
Glücklicher Weise kriegt Herr Snider samt seinem "Pack" gegen Ende noch einmal die Kurve. Obwohl "Out On The Streets" ähnlich belanglos wie "The Fire Still Burns" ist und somit höchstens als durchschnittlich zu bewerten ist, wissen dann die Rausßschmeiser "Looking Out For #1" und vor allem der Uptemporocker "Kill or be Killed" besonders zu gefallen.
Fassen wir einmal zusammen: Eine stark verbesserte Produktion als auch ein Cover Artwork, in das man immerhin mehr Mühe gesteckt hat, als bei Album nummero 2, bleiben in guter Erinnerung. Auch 6 mehr oder weniger starke Songs bleiben unterm Strich übrig (selbst das poppige Cover ist besser als die Flaute in der Mitte des Albums [songs 5-8], ja nach mehrgmaligem hören gefällt mir dieser Popsong mit Radiohitpotential sogar richtig! )
Dieses Mal bewerte ich wirklich großzügig und vergebe 7 Punkte für die coolen Songs und die gute Produktion...über die echt mießen Lieder schaue ich hinweg.
Achja...für die Frechheit, noch eine Ballade als Bonustrack in das Re-Release zu packen müsste ich einen Punkt abziehen, aber solche Bonustracks fallen bei mir nicht in die Wertung :D
Bildet euch selbst ein Urteil! Qualitativ steht dieser Output definitiv hinter den 3 Vorgängern, hat aber dennoch den einen oder anderen Kracher zu bieten. Vor allem das Debut kann ich empfehlen. Zwar haben alle Alben ihre starken Songs, auf dem Debut sind die schwachen Songs aber nur sehr spärlich vertreten, um nicht zu sagen, es sind sehr viele Hits vorhanden! Von "Love is for Suckers" haltet euch fern, denn nur dieses Album ist "for Suckers" peinlich, kitschig, poppig...
Punkte: 7 / 10