Verdient haben sie diese Aufmerksamkeit auf jeden Fall, denn "The Stolen View" ist ein von vorne bis hinten durchdachtes, immer spannendes Album geworden, das geschickt mit Dynamik, Atmosphäre und Spannungsbögen spielt. Als Beispiel sei das achtminütige 'The Man With The Hammer' genannt, welches exakt in jene Härtegrade vorstößt, die man sich beim Songtitel vorstellt. Doch gibt es hier keine wilden Breaks, sondern gezielte Steigerungen, die zum Ende der Nummer kulminieren und den Hörer geplättet zurücklassen. Dazwischen gibt es kurze Verschnaufpausen in Form der beiden 90-Sekünder 'Ziipfe' und 'I Was Reserved', die einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Herzstück des Albums ist aber das finale, knapp 20-minütige 'Totem & Tabu', welches von teils sphärischen, teils schroffen Riffs getragen wird und über die komplette Spieldauer eine ungeheure Intensität aufbaut, ohne auch nur einmal an Spannung zu verlieren. Gerade die leisen Momente sind es , bei denen man zum Zuhören quasi gezwungen wird.
Ganz klar, wer schon LONG DISTANCE CALLING im Schrank stehen hat, dem sollte auch "The Stolen View" bestens durch die Horchlöffel laufen. Überhaupt sollten Freunde des Postrock sich das Album auch ohne Testlauf eintüten lassen können. Stark.
Anspieltipps: The Man With The Hammer, Inspiral, Totem & Tabu
http://www.powermetal.de/review/review-12715.html
Punkte: 8.5 / 10