Bombastischer Opern-Netrebko-Metal. Diese Mischung aus schlimmsten Kitsch und Power ist schon irre, die Geister scheiden sich aber freilich am Gesang. Müssen sich am Gesang scheiden, woran sonst, die restliche Musik ist gefälliger, ebenso glattestgebügelter wie clever arrangierter - sagte ich es schon? - Power Metal, wie ihn Stratovarius zur gleichen Zeit (ich denke an "Infinite" und das unerträgliche "Hunting High and Low") zelebriert haben. Und so kam ich jüngst beim Hören von "Oceanborn" und eben dem noch konsequenteren Opus "Wishmaster" auf folgenden Gedanken. Stichwort Gesang. Wie würde es klingen, hätte Herr Timo Kotipelto den Gesang übernommen? Bescheuerte Idee? Die Rettung für alle Turunen-Verächter? Wie auch immer, ohne dem tatsächlich weiter auf den Grund gehen zu wollen, es gibt so Gedanken, die sich festsetzen. Und so gibt es für mich nur noch eine Kategorisierung für Nightwish: STRATOVARIUS METAL!
Vielleicht sollte ich noch anmerken, dass ich den Titelsong schon beim ersten Hören faszinierend fand, und das ist immer noch so. Alles Andere ertrage ich nur schwer. Es ist einfach Alles zwei, drei Schichten zu dick aufgetragen. Allem voran der Gesang.
Was für eine herrlich zwiespältige Band; die acht Punkte, die ich einst in irgendeiner Euphorie (Titelsong) gab, können über Albumlänge keinesfalls gehalten werden. Was kümmert's mich, ob ich der Band gerecht werde!?!
Punkte: 6 / 10