John Lawton halte ich jedoch für einen der ganz großen Rocksänger schlechthin und "Innocent "Victim" das stärkste Heep Album mit seiner Beteiligung.
Zuallererst möchte ich den glasklaren aber dennoch warmen Sound erwähnen, für 1977 eine ganz starke Leistung der dafür Verantwortlichen. Die Songs sind ohne Ausnahme saustark.
Los gehts mit dem locker groovenden "Keep On Riding". Trevor Bolder spielt hier einen grandiosen Bass. Im Mittelteil wird das Tempo rausgenommen und John Lawton hat Gelegenheit seine Stimme zur Geltung zu bringen. "Flying High" glänzt mit einem Mörderrefrain, das nachfolgende "Roller" lebt nicht zuletzt von den krassen Tempiwechsel. Bei dem knackigen Rocker "Free'n'Easy" hören wir ein geiles Gitarrenduell und John Lawton's ganze Stimmgewalt. So muss für mich ein Rocksänger klingen! Und er muss auch pathetischen Bombast bewältigen wie im nachfolgenden "Illusion", einem ganz typischen Heep Stück aus den 70ern.
LP-Seite 2 beginnt mit dem Monster Hit "Free Me", der auch nicht poppiger als etwa "Lady In Black" daherkommt. John Lawton bringt den Text total glauwürdig rüber, deshalb wurde es wohl ein so großer Hit. "Cheat'n'Lie" ist das schwächste Stück des Albums, hat aber immerhin einen gut losgehenden Refrain. Nun gehts mit einem Höhepunkt weiter: "The Dance" besticht mit einem spannungsreichen Aufbau, einem göttlichen John Lawton und dem eingangs schon erwähnten tollen Sound. Außerdem sind Trevor Bolder's Basslinien ungemein effektvoll und songdienlich. "Choices" schließt das Album furios ab. Ein tolles Stück Heep'scher Bombastrock, wie gemacht für John Lawton's Stimmgewalt.
Punkte: 8.5 / 10