Hat dieses Album einen Haken?
Ja, es ist über weite Strecken einfach zu schnell gespielt. Tut mir leid, Mr. Fasciana und Kollegen, aber hierunter leidet die Brutalität des Albums doch gehörig. Und geht es bei Death Metal nicht irgendwie gerade darum? Freilich kann man damit seine Eltern ein Leben lang ganz wunderbar schockieren, aber das ist ja dann wohl doch etwas wenig.
Diese Geschwindigkeit um jeden Preis ist auf seine Weise extrem, keine Frage, aber eben auf Dauer einfach zu langweilig. Ja, ernsthaft, das ist langweilig (s. Marduk so etwa zur gleichen Zeit, und gerade auch live). So eine Art Eigentor. "Envenomed" fehlen mehr Parts wie beispielsweise weiter hinten im auch schnellen Song "Bloodline Severed", wenn einen der bandtypische mörderische Groove packt. Zu kurz leider. Das Material ist sicher nicht schlecht, kann aber bei weitem nicht mit den Meisterwerken brutaler Musizierkunst der ersten drei Alben mithalten, was die Intensität angeht. Und daher gibt's auch nur sieben Punkte, mit einem gewissen Wohlwollen. Nein, halt, auf mein Wohlwollen gibt die Band 'nen Dreck (zurecht), also sechs einhalb Punkte. Jedes Mal wieder enttäuschend, wenn ich das Album mal zu hören versuche. Im Ganzen anhören ist definitiv nicht drin, selbst/gerade wenn man mal ne musikalische Vollbedienung haben möchte. Bin halt mehr so der Bolt Thrower-Typ. Oder besser gesagt der "The Ten Commandments"/"Retribution"-Typ, um mal bei der Band zu bleiben.
Punkte: 6.5 / 10