Wolves In The Throne Room Two Hunters (2007) - ein Review von Janeck

Wolves In The Throne Room: Two Hunters - Cover
1
1 Review
29
29 Ratings
9.55
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Janeck
03.09.2011 11:23

Schon das begnadete Vorgängerwerk “Diadem Of 12 Stars“, welches ein Jahr vorher erschien, sorgte für jede Menge Begeisterung im Black Metal Underground.
Ursprünglicher Black Metal amerikanischer Prägung mit einer Vielfalt an ungewöhnlichen Melodien und einer sagenhaften Atmosphäre erschufen die 3 eigenartigen Amerikaner.
Raserei gepaart mit dichten Harmonien und spannenden Songs, die alle eine Spielzeit von über 10 Minuten aufwiesen.
Das 1 Jahr später erschienene Nachfolgerwerk “Two Hunters“ konzentrierte sich auf die Stärken des Vorgängers und erreichte ein noch ergreifenderes Songwriting, bot noch mehr Gänsehautmelodien und avancierte mit gerade mal nur 3 Songs zu einem der besten Black Metal Werke des Jahres 2007!
Was genau macht “Two Hunters“ so besonders, was unterscheidet dieses Werk zu den restlichen europäischen Black Metal Werken?
Da wären an erster Stelle die Songs, alle 3 Kompositionen sind ungreifbare Diamanten von schwärzester Schönheit und zugleich aber auch brutal ungestüm und fordernd.
Eingeleitet durch das ungewöhnliche „Dea Artio“, welches ein sehr ruhiges und tragendes Ambient Stück darstellt, begleitet von seichten Drumschlägen, atmosphärischen Keyboards und spacigen Gitarrentönen, erinnert dieses Stück eher an düsteren Post Rock.
Doch schon mit dem folgenden „Vastness And Sorrow“ stürmt die Band in Sphären, die nur wenige Black Metal Bands erreichen. Eine klagende Gitarre beginnt bis das überragend erdige und natürlich klingende Schlagzeug einsetzt.
Harmonische Riffs erzeugen von der ersten Sekunde an diese typische einzigartige Atmosphäre, die WOLVES IN THE THRONE ROOM auszeichnet.
Da werden im Minutentakt traumhafte Melodien mit der Gitarre erzeugt, rasende Drumsalven legen sich wie kalte Nebelwände über den gesamten Song und der kräftige Gesang von Nathan und Rick thront über diesem unfassbaren stimmigen Klanggemälde.
Alleine schon mit diesen 12 Minuten erzeugen WOLVES IN THE THRONE ROOM eine Atmosphäre, die bei Skandinavischen Black Metal Bands kaum vorstellbar ist.
Auch das ungewöhnliche Drumming, welches eben nicht nur daherknüppelt, ist maßgeblich an dem sehr kulinarischen Songwriting beteiligt.
„Cleansing“, ebenfalls sehr ruhig beginnend und mit Frauengesang untermalt, erinnert anfänglich vom Songaufbau eher an DEAD CAN DANCE als an Black Metal.
Genau diese kleinen stilistischen Merkmale unterscheiden den amerikanischen Sound von dem der eher eisigeren und roheren europäischen Spielart des Black Metal.
Nach 4 tranceartigen Minuten beginnt der Song genauso stürmisch wie schon „Vastness And Sorrow“ und spart wieder nicht mit diesmal eher hintergründigen Melodien.
Der absolute Höhepunkt folgt aber mit dem Kernstück „I Will Lay Down My Bones Among The Rocks And Roots“, einen der besten Black Metal Songs der letzten Jahre!
Was hier für ein abwechslungsreiches Gewitter geboten wird, welche Harmonien sich in diesem Klangkosmos offenbaren, mit was für überragenden Melodien die Band arbeitet und wie geschickt der Song komponiert ist, geht meilenweit über den üblichen Black Metal hinaus.
Die gesamten 18 Minuten erzeugen eine Atmosphäre, welche man nicht weniger als Einzigartig beschreiben kann.
Ein Monument welcher Black Metal auf einer ganz anderen Ebene zelebriert.
Alle 3 Songs könnten nicht uneuropäischer klingen, sind intimer und bewegender als viele der europäischen Veröffentlichungen und besitzen einen unbeschreiblichen Charme.
Alles auf “Two Hunters“ klingt so lebendig und dicht, gleichzeitig aber auch rau und wild.
Der warme natürliche Sound passt hervorragend zu den außergewöhnlichen Songs und transportiert die tiefe Atmosphäre der Kompositionen perfekt in heimische Gefilde.
“Two Hunters“ gehört mit seiner erschreckenden Schönheit zu den ergreifendsten und beeindruckendsten Black Metal Werken des vergangenen Jahrzehnts und ist bereits jetzt schon ein Klassiker des USBM!

Punkte: 8 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.