Duran Duran Red Carpet Massacre (2007) - ein Review von Lord

Duran Duran: Red Carpet Massacre - Cover
2
2 Reviews
5
5 Ratings
5.90
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Dancefloor, Electro, Pop-Rock


Lord
05.05.2010 14:58

Viel Negatives konnte man im Vorfeld entnehmen; Andy Taylor ist aus der Band und man arbeitet mit Luschis wie Justin Timberlake oder Timbaland zusammen - das liess schlimmstes erahnen...
Umso überraschter war ich, als ich "Red carpet massacre" dann endlich durchhören konnte; die meisten Songs sind auf der melodiösen Seite, nicht zu R´n´B lastig wie ich vermutete - es fällt einzig auf, dass der Bass relativ gepimpt wurde und wie durch eine Fuzz-Box leicht verzerrt klingt, so wie das sowohl Muse aber auch zB Nelly Furtado machen (die Musik will ich mit beiden NICHT vergleichen).
Dennoch bleibt genug Platz für weittragende Melodien, schöne Arrangements, schwebende Synthies und die melancholische Stimme von Simon LeBon.

Einige Highlights sind zu verbuchen; darunter sicher der Opener "The valley", der bis auf die Art der Produktion durch und durch Duran Duran ist. Ein sehr sonderbarer Song mit einer enorm dichten Atmosphäre... Strange wie damals "Planet earth"!
Auch das sanfte "Box full o´honey" fügt sich wunderbar in den melodiösen, leicht melancholischen Back-Katalog der Engländer ein.
Mit der radiotauglichen Single "Falling down" haben die 4 Jungs einen Ohrwurm geschaffen, der sich als sogenannter Grower entpuppt; nach 10 Durchläufen ist der Song einfach traumhaft schön.
"She´s too much" ist ein wunderschöner, sehr gefühlvoller Song, der sämtliche Melancholie der New Romantic aufleben lässt - wäre er denn nur etwas anders produziert. Früher gab es von DD immer mal wieder Remixe, bei diesem Song würde das auch Sinn ergeben; The "She's too much" Dark Wave oder New Romantic Remix!
Und da wäre noch der Titeltrack "Red carpet massacre"; auch der überzeugt.
Am Schluss kommt man mit "Last man standing" nochmals in den Genuss eines wunderbar melancholischen Hammersongs; total schön, fast schon traurig und dennoch naiv... Bezaubernd! Zwar passt der Beat eigentlich nicht so doll dazu, dafür ist der Rest umso wertvoller - am Schluss vermisst man Andy Taylor extrem. Der Song ist wie damals "The chauffeur" auf "Rio" oder "Still breathing" auf "Astronaut" der ideale Closer mit melancholischem Flair und Gänsehautfaktor. Gross!

Dagegen richtig schlecht finde ich nur 2 Tracks: das kackige "Nite-Runner", das mir total am Arsch vorbei geht, wenn es mir nicht gerade auf die Nerven geht.
Und "Skin divers" - damit kann ich ebenfalls nix anfangen - stört mich nur.

Klar, "Red carpet massacre" ist kein "Rio", kein "Big thing" und kein "So red the rose" (Arcadia), doch es ist dennoch ein typisches, schönes Duran Duran Album, dem man wohl wie damals bei "Notorious", "Big thing" oder neueren Datums "Medazzaland" einfach Zeit geben muss um es richtig zu verstehen.
Für mich hat es die Klasse von "Astronaut", auch wenn ein Oberhammer des Kalibers "What happens tomorrow" (für mich einer der Top 3 DD-Songs überhaupt) dem Album fehlt - dennoch überzeugt mich die Scheibe durch Charisma, Mut und vorallem Ideen und Melodien.

Punkte: 8.5 / 10


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