Duran Duran Duran Duran (1993) - ein Review von Lord

Duran Duran: Duran Duran - Cover
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1 Review
5
5 Ratings
5.60
∅-Bew.
Aka: The Wedding Album
Typ: Album
Genre(s): Pop


Lord
26.06.2010 15:26

"Liberty" war 1990 eine RIESEN Enttäuschung; ein schwaches Album: unausgegart, gleichgültig komponiert, so scheint es - ein Flop für mich. Duran Duran auf einem Tiefpunkt, John Taylor (Bass) am Ende! Gefangen im Kokain/Alkohol-Nirvana - unfähig seinen einst kreativen Geist einzubringen... So war "Liberty" die absolute Talsohle der Band und man glaubte sie am Ende!

Doch nix da! 1993 kamen Duran Duran mit dem sogenannten "Wedding Album" zurück; ein charmantes und vorallem interessantes 13-Track Album mit einigen Highlights! Zwar ist nicht alles brillant wie einst, doch nach dem weitgehendst leeren "Big thing" und dem Erdboden gleich gemachten, flachen "Liberty" zeigte die Formkurve für die 3 Originalmitglieder plus Cuccurullo, der mittlerweile als volles Bandmitglied gezählt wurde (bereits ab 1989), wieder bergauf. Und dieser Trend sollte anhalten für viele Jahre... Eigentlich bis heute!

Das Album warf 6 Singles ab - nicht alle wurden weltweit veröffentlicht, und die 12"-Versionen sind heute als Vinyl ziemlich gesucht; "Ordinary world", "Come undone", "Too much information" (vorallem in blauem Vinyl) und "Drowning man" (USA only).
Keine 12" gab es von "Femme fatale" (Velvet Underground-Cover, original aus dem Jahr 1967, in Frankreich veröffentlicht) und von "None of the above", welches nur in den Staaten rausgehauen wurde. Natürlich waren nicht alle erfolgreich, heute kennt man nur noch "Come undone" und "Ordinary world", die 1993 recht anständige Hits waren und heute von der band noch live gezockt werden.

Für mich sind die Highlights klar; zuvorderst rangiert sicher das sinnliche, traurige und dennoch wunderschöne "Come undone"; ein DIAMANT!!! Wirklich... Was für eine Komposition. Superschöne Melodie, wunderbar und geheimnisvoll produziert und grossartig gesungen. Live kommt der Song fast noch besser zur Geltung, da er sich steigert und steigert.
"Femme fatale"; ein gelungenes VELVET UNDERGROUND-Cover - zwar etwas uncool produziert, jedoch vorallem was die Melodie angeht wunderschön.
"Too much information" ist zwar sperrig wie ein Bastard, doch textlich interessant und musikalisch eine Granate... Nicht schnell, nicht hart, doch messerscharf - zielt geschickt zwischen die Augen!
UND natürlich die rehabilitierende Hitsingle "Ordinary world" (Albumversion ist minim länger als der Single-Edit); wunderschöner Bripop, zu einer Zeit als britische Musik wieder an die Spitze der Charts gelangte - zwar noch bevor Oasis rumnölten, doch es gab da schon einiges.

Klar, Songs wie "UMF" oder "Shelter" braucht man nicht um glücklich zu werden, die Songs haben "Liberty"-Niveau und sind überflüssig. Auch das textlich interessant gemachte "To whom it may concern" ist nicht gerade pures Gold.

Produziert ist die Scheibe typisch 1993, teilweise sogar noch etwas in 1991 hängen geblieben; so klingt "Drowning man" wie ein EMF-Track, die 1991 mit "Schubert's Dip" ein klasse Album lancieren konnten. Also eine ziemlich popige Electro-Angelegenheit, doch was anderes haben Duran Duran nie gemacht; anspruchsvollen, interessanten, abwechslungesreichen Pop, der seine Fühler immer in Richtung andere Genres ausgestreckt hat.

Das "Wedding Album" ist qualitativ ein bisschen schwächer als "Notorious" und steht vorallem hinter dem nächsten Studioalbum "Medazzaland" weit zurück, doch nach "Big thing" und vorallem "Liberty" ist es eine enorme Steigerung.

Punkte: 6.5 / 10


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