Du bist nicht angemeldet.
Seiten: 1
Hallo ihr Musikfreunde, -sammler und konsquenterweise auch Musikhörer!
Vor einiger Zeit hat sich ein Freund von mir einen von mir gebauten Röhrenverstärker geliehen und fand ihn ganz toll! Nach kurzer Diskussion konnte ich vermitteln, dass die Netzteildimensionierung gute und sehr gute Geräte voneinander unterscheidet. Er fragte daraufhin, ob wir in der Lage wären seine Transistorverstärker ein wenig zu pimpen. Wir haben also ein paar WIMA MKP Kondensatoren zusätzlich eingelötet. Und siehe da: sofort bessere, klarere Höhen.
Üblicherweise haben Transistorverstärker recht gute Schaltungen. Allerdings werden zur Pufferung recht große Elektrolytkondensatoren eingesetzt, die viel Energie speichern können aber auch recht träge sind, wenn es um Ansprechzeiten (Impulse) geht. Daher der Gedanke kleine, schnelle Kondensatoren parallel zu schalten. Wenn möglich dicht an den Leistungstransistoren.
Im Zuge der alljählichen "analogen Woche" habe ich dann einige Modifikationen bei uns zu Hause durchgeführt, da die Verstärker meines Freundes überlebt haben!
Carsten
Die Originalliebhaber sollten jetzt nicht weiterlesen ;-)
Beitrag geändert von Carsten Herkelmann (15.10.2015 12:35:20)
Offline
img=FluxBB BBCode-Test
Jetzt gehts los.
Als erstes habe ich gemessen, wieviel Platz im Vertärker ist, um ein/zwei MKPs unter den Elkos parallel zu schalten.
Und dann bestellt.
Während der Wartezeit habe ich dann erst einmal die Relais geöffnet und gereinigt. Es bringt ja nichts, wenn 4mm² Leitungen eingesetzt werden und die Relais haben dreckige Kontakte.
Das Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Kontakte hat ebenfalls den Vorteil, dass die Oxidschicht aus den Anschlüssen abgekratzt wird.
Die Relais werden am Besten mit einem weißen Baumwolllappen (nichtfusselnd) und Kontaktspray gereinigt. Auf dem weißen Lappen kann man am besten sehen, wann dei Kontakte sauber sind.
Auf der rechten Seite sieht es immer noch leer aus. Aber der Postbote war mittlerweile da!
Die Kondensatoren werden mit kurzen Leitungen angebunden. Für soetwas nutze ich immer gerne Entlötlitze.
Und so sieht es dann fertig aus:
Der Klang ist super geworden. Spielt wie neu und was soll ich sagen: auch alte Verstärker können richtig gut sein.
Liebe Grüße,
Carsten
Beitrag geändert von Carsten Herkelmann (15.10.2015 13:00:35)
Offline
Für die Effektkanäle haben wir einen Sony TA N220 zu Hause. An den bin ich natürlich auch sofort rangegangen. Allerdings kann der Effekt hier nicht so stark sein, wie bei dem Accuphase oder dem Sony N55 meines Freundes, da hier alles über eine Platine läuft. Sogar die Lautsprecher! Aber es können zusätzliche Leiter verbaut werden, um die Anschlusswiderstände zu verringern.
Ihr seht, dass ich hier sogar die Lackierung des Leiters durchbrechen musste, um einen Kondensator direkt vot den Hybridverstärker zu setzen. Wie oben erwähnt kann der Effekt nicht so stark sein, wie bei dem anderen Gerät. In dem Sony ist extrem wenig Platz und daher passen nur sehr kleine Kondensatoren hinein.
Carsten
Offline
Das ist nichts für mich. Dafür sind mir die Knalleffekte, bei einem dümlichen Fehler, einfach zu hoch.
Aber, respekt und Hut vor allen Menschen, die sich soetwas trauen.
In der Werkstatt tauchen immer mal wieder Gatarenverstärker auf, an denen rum modifiziert wurde. Die halten wohl so ein bis zwei Sessions durch und danach ist Totalschaden. Endstufen hin, Leitbahnen abgefackelt, 2W Widerstände geplatzt bis verdampft, usw., usw.. Schrecklich ... aber das ist ja PA Technik.
Offline
Ehrlich gesagt halte ich das für groben Unfug. Mehrfach hatte ich mit Leuten Kontakt, die mit großem Enthusiasmus "optimiert" haben. Ganz selten haben sie ihre Verbesserungen im Blindtest heraushören können. In diesem Fall kann man natürlich keinen Blindtest mehr durchführen, da das Vorher-Modell ja nicht mehr zum Vergleich zur Verfügung steht.
Eine der wenigen nachvollziehbaren Änderungen hatte zwar mit Kondensatoren zu tun, aber das waren welche im Signalweg (MKP- und MKT-Folienkondensatoren statt ölgetränkter Papier-Elkos in Frequenzweichen). Aber im Netzteil? Schon die Vervielfachung der Siebkapazität habe ich nicht heraushören können (beim vor 20 Jahren gekauften Verstärker gab es eine Aufpreisliste, u.a. 220.000 uF statt unter 100.000), obwohl mein Gehör damals noch bestens in Schuss war.
Natürlich sind die dicken Becher träge. Hochwertigere Netzteile enthalten ja auch vorzugsweise eine Herde kleiner Becher statt der zwei oder vier dicken in der Standardelektronik. Und die Folienkondensatoren sind sicher schneller. Aber was sollen die Leistungstransistoren mit den winzigen Kapazitäten anstellen, die ihnen nun zusätzlich zur Verfügung stehen? Die sind zwar schnell, aber auch ganz schnell leer. Dieselbe Siebkapazität wie vorher komplett mit MKPs bereitzustellen könnte einen hörbaren Effekt bei energieintensiven Impulsen haben, aber der finanzielle Aufwand für einen solchen Kondensatorenwald wäre immens und sicher besser in einem anständigen Verstärker angelegt.
Wer unbedingt basteln will, mag dies tun. Aber jeder Nachahmungstäter sollte sich gut überlegen, ob er sein Gerät der Zerstörungsgefahr aussetzt.
Offline
Völlig richtig. Man sollte sich wirklich überlegen, ob man sich da rantraut und ob der finanzielle Aufwand (hier € 70) lohnt. Und ein Verstärkerkonzept (zB. Kondensatoren im Singalweg ändern/weglassen) ändern, halte ich auch für grenzwertig. Netzteile verbessern (nicht einfach dickere Elkos, sondern schnelle!!) ist hingegen von Vorteil.
Und der Unterschied ist hörbar. Ich habe natürlich erst den einen und dann den anderen Verstärker gemacht.
Jeder wie er mag,
Carsten
Beitrag geändert von Carsten Herkelmann (16.10.2015 12:28:43)
Offline
Seiten: 1