Oasis (What's The Story) Morning Glory? (1995) - ein Review von chevellion

Oasis: (What's The Story) Morning Glory? - Cover
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1 Review
38
38 Ratings
8.89
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Pop: Brit-Pop
Rock


chevellion
13.02.2010 13:44

Nachdem Oasis mit "definitely maybe" ein furioses, ungestümes und rauhes Debut abgeliefert hatten, wartete die Musikwelt gespannt darauf, was der Fünfer aus Manchester anschließend aus dem Hut zaubern würde. Weit vorab gab es die Single "some might say", die noch mit dem ursprünglichen Drummer Tony McCaroll eingespielt wurde und Oasis ihren ersten #1-Hit im UK bescherte. daraufhin folgte dann der berühmt-berüchtigte "Battle of the bands" zwischen Oasis und Blur, der in der gleichzeitigen veröffentlichung der Singles "country house" (Blur) und "roll with it" (Oasis) gipfelte. Blur lagen am Ende mit der Single vorn, sahen aber das Oasis-Album nach Verkaufszahlen nur noch von hinten.

"(what's the story) morning glory" ist ein durchgängig hochwertiges und abwechslungsreiches Album, auf dem sich meiner Meinung nach nicht ein schlechter oder minderwertiger Song befindet. Die Qualität des Songwritings ist auf einem Niveau, wie es die meisten Songwriter nur ein Mal in ihrem Leben erreichen - dies hier ist das eine Mal von Noel Gallagher. Klar, er hat vorher und nachher ebenfalls großartige Songs geschrieben - aber ein Album so ausgewogen und aus einem Guß gelang der Band beim Debut nicht, und auch nachher erreichte sie dieses Level nie wieder.

Der Starter "hello" irritiert zunächst mit den Anfangsakkorden von "wonderwall", ehe dann eine Begrüßung aus den Boxen flutet, die sich gewaschen hat! Angelehnt an "hello, hello, i'm back again" von Gary Glitter beißt sich der Track im Gehörgang fest, die Zeile "hello, hello, it's good to be back" dürfte von Seiten der Fans nicht weniger euphorisch zurückgegeben worden sein. Es folgt mit dem beatelesken "roll with it" eine klassische Beatnummer, die mit einer unglaublichen Euphorie und Freude daher kommt. Die beiden wohl bekanntesten Oasis-Songs bilden das folgende Doppelpack: Der Hit "wonderwall" in seiner zarten Schönheit, die trotz Totgedudel im Quotenradio einfach nicht verblassen will, und die zeitlos große Hymne "don't look back in anger" mit ihrem "imagine"-Klavierintro, die jedes Oasis-Konzert zu einem tausendfachen Chor werden läßt. Der lässig-melodiöse Rocker "hey now", das sinnfreie "some might say" (dessen Bedeutung heute nicht mal mehr dem Komponisten klar ist...), das akustische, umwerfende und von Richard Ashcroft inspirierte "cast no shadow", das flotte "she's electric" und der mit allen reglern auf 10 eingespielte Titeltrack "morning glory" - ein großer Moment jagt den anderen! Dabei variiert das Album gekonnt zwischen laut und leise, läßt immer wieder Luft zum durchatmen. Dafür sorgen auch zwei Interludes, die aus dem Instrumentaltrack "the swamp song" exzerpiert wurden und sowohl nach "hey now" als auch nach "morning glory" kurz die Spannung drosseln, um dann im Finale mit dem grandiosen, epischen und psychedelisch-athmosphärischen "champagne supernova" einem der größten Alben aller Zeiten die Krone aufzusetzen! Sind dann die letzten Töne verklungen, fragt man sich - was soll da noch kommen? Und so war es auch, danach kamen noch einige große Songs, viele fantastische Konzerte und unvergeßliche Interviews - aber ein solches Album schafft man nicht noch einmal. Dazu ist es zu gut komponiert, zu perfekt ist die Abfolge der Songs, zu grandios die Athmosphäre. Bleibt nur, den fünf Jungs, die dieses Meisterwerk abgeliefert haben, zu danken für ein ganz großes Stück Rockmusik.

TOP-SONGS:

alle

Punkte: 10 / 10


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